Kastanienprojekt

31.12.2023: Die ersten 20 der insgesamt 130 Bäume sind gepflanzt! Wir freuen uns schon auf die vielen weiteren Bäume.

Die Edelkastanie auf der Alpennordseite

Seit 1999 setzt das Bundesamt für Landwirtschaft im Auftrag des Bundesrates den Nationalen Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft, kurz NAP-PGREL, um. Bestandteil dieses Auftrages ist auch die Erhaltung der Edelkastanien auf der Alpennordseite.

 

Die Edelkastanie wurde hier, in den milden Lagen rund um die Zentralschweizer Seen, seit dem Mittelalter und bis zur so genannten „kleinen Eiszeit“ im 16./17. Jhd. im grossen Stil als wichtiges Grundnahrungsmittel kultiviert. Danach verlor die Kastanienkultur an Bedeutung und geriet im 20. Jhd. auf der Alpennordseite fast völlig in Vergessenheit. In den letzten 300 Jahren sind die früheren Kastanienhaine bis auf wenige Relikte verschwunden. 

Die Duplikatsammlung auf dem Glück-Hof

Das Projekt des Bundes hat primär zum Ziel, die pflanzengenetischen Ressourcen der Edelkastaniensorten der Alpennordseite zu erhalten, indem die bestehende Primärsammlung mit rund 60 Kastaniensorten in Küsnacht a.R. mittels einer Duplikatsammlung abgesichert wird. Die Sammlung soll für die Sicherung und Vermehrung der Kastaniensorten sowie für die Öffentlichkeitsarbeit (Führungen etc.) genutzt werden.

 

Auf der Baldegg bei Baden konnte ein dafür geeigneter Standort gefunden werden, dies sowohl aus Sicht der natürlichen wie auch organisatorischen Voraussetzungen. Der Standort ist in genügend grosser Distanz zur Primärsammlung, Boden und Klima sind geeignet.

 

Der Glück-Hof freut sich riesig, als Standort für die Duplikatssammlung ausgewählt worden zu sein. Am 22. August 2022 wurde der Vertrag unterschrieben. Projektleitung beim Glück-Hof hat Stefan Liechti, welcher fast seit Anbeginn mit dabei ist.

 

Im Herbst 2023 geht es mit der Pflanzung der ersten Bäume los. Die restlichen folgen bis 2026. Insgesamt 130 Bäume (2 Bäume pro Sorte) werden auf der Oeschgerwiese ihr neues Zuhause finden.

 

Die Kastanien passen sehr gut ins Konzept des Glück-Hofs und leisten einen Beitrag für eine zukunftsgerichtete, alternative Nahrungsmittelproduktion und tragen zur Erhöhung der Biodiversität bei.

 

 

Lancierungsteam auf der Oeschgerwiese (v.l.):

 

Stefan Liechti (Projektleitung Glück-Hof), Doris Kohler (Eigentümerin Hof), Emanuel Helfenstein (Unterstützung Pflege der Kastanien), Andreas Schärer (Gesamtleitung Projekt Glück-Hof), Hanspeter Kreis (Bundesamt für Landwirtschaft), Andreas Rudow (Ideeninitiant).

 

Auf Bild fehlen: Georg von Graefe (Stadtoberförster Stadt Baden) und die Fotografin Sandra Kohler (Team Glück-Hof).

 

22. August 2022