Kastanienprojekt

Die Edelkastanie auf der Alpennordseite

Seit 1999 setzt das BLW im Auftrag des Bundesrates den Nationalen Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft, kurz NAP-PGREL, um. 

 

Bestandteil dieses Auftrages ist auch die Erhaltung der Edelkastanien auf der Alpennordseite. Die Edelkastanie wurde hier, in den milden Lagen rund um die Zentralschweizer Seen, seit dem Mittelalter und bis zur so genannten „kleinen Eiszeit“ im 16./17. Jhd. im grossen Stil als wichtiges Grundnahrungsmittel kultiviert. Danach verlor die Kastanienkultur an Bedeutung und geriet im 20. Jhd. auf der Alpennordseite fast völlig in Vergessenheit. In den letzten 300 Jahren sind die früheren Kastanienhaine bis auf wenige Relikte verschwunden. 

Die Duplikatsammlung auf dem Glück-Hof

Das Projekt hat primär zum Ziel, die pflanzengenetischen Ressourcen der Edelkastaniensorten der Alpennordseite zu erhalten, indem die bestehende Primärsammlung mit rund 60 Kastaniensorten in Küsnacht a.R. mittels einer Duplikatsammlung abgesichert wird. Die Sammlung soll für die Sicherung und Vermehrung der Kastaniensorten sowie für die Öffentlichkeitsarbeit (Führungen etc.) genutzt werden.

 

Auf der Baldegg bei Baden konnte ein dafür geeigneter Standort gefunden werden, dies sowohl aus Sicht der natürlichen wie auch organisatorischen Voraussetzungen. Der Standort ist in genügend grosser Distanz zur Primärsammlung, Boden und Klima sind geeignet und die zur Verfügung stehende Parzelle gehört zu einem Hof (Glück-Hof), der ab 2023 auf biologische Bewirtschaftung nach den Prinzipien der Permakultur umgestellt wird.

 

Die Kastanien passen sehr gut in dieses Konzept und leisten einen Beitrag für eine zukunftsgerichtete, alternative Nahrungsmittelproduktion und tragen zur Erhöhung der Biodiversität bei.